West-Nil-Virus im Landkreis Cuxhaven
30/09/24 19:56
Informationen zu West-Nil-Virus Infektionen bei Pferden
Was ist das West Nil Virus?
Das West Nil Virus (WNV) ist ein zur Familie der Flaviviren gehörendes RNA-Virus. Es kann
eine Vielzahl klinischer Erkrankungen hervorrufen, die von leichten grippeähnlichen
Symptomen bis hin zu einer Gehirnhautentzündung reichen können. Die ersten Fälle von
WNV-Infektionen in Deutschland wurden 2018 bei Vögeln, Menschen und Pferden
nachgewiesen. Der größte Teil der infizierten Tiere in den letzten Jahren stammt aus den
Bundesländern Sachsen, Sachsen- Anhalt, Berlin und Brandenburg. Seit Anfang August
haben wir jetzt auch in Niedersachsen vermehrt Fälle. In Deutschland zählt die Infektion
mit dem WNV bei Vögeln und Pferden zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen.
Wen infiziert das West-Nil-Virus?
Das WNV zirkuliert primär zwischen Stechmücken und Vögeln (siehe Abbildung). Neben
Vögeln können in Zeiten hoher Mückenkonzentration (also v.a. in den Sommermonaten)
auch andere Tiere und der Mensch infiziert werden. Besonders empfänglich für WNV-
Infektionen, die teilweise auch mit klinischen Symptomen einhergehen, sind Pferd und
Mensch. Dennoch stellen sie sogenannte Fehlwirte dar, d.h. bei ihnen ist die
Viruskonzentration im Blut zu keinem Zeitpunkt der Infektion hoch genug, um eine
Infektion weiterer Stechmücken zu ermöglichen. Von infizierten Pferden geht daher nach
bisherigem Kenntnisstand keine Ansteckungsgefahr für andere Pferde oder den
Menschen aus. Aus diesem Grund folgt auf die Anzeige eines Falls keine
Quarantäneregelung oder andere Konsequenzen.
Wie sind die klinischen Anzeichen bei einer Infektion mit dem WNV bei Pferden?
In der Mehrzahl der Fälle bleiben Infektionen mit dem WNV unerkannt, nur bei ca. 10%
aller infizierten Pferde kommt es zur Ausbildung deutlicher klinischer Symptome.
Symptome in der Anfangsphase:
• Appetitlosigkeit
• Generelle Abgeschlagenheit
• Hohes Fieber
Symptome bei Infektion des zentralen Nervensystems:
• Zittern der Muskulatur (v.a. im Kopf- und Halsbereich)
• Ataxie (Koordinationsstörungen in einer oder mehreren Gliedmaßen)
• Bewusstseinsstörungen geprägt durch wechselnde Perioden der Übererregbarkeit
und Schläfrigkeit
• Lähmung der Kopfnerven (z.B. Asymmetrie beider Kopfhälften, schlaffe
Lähmungen der Lippen, Schluckverlust, Kopfschiefhaltung)
• Vollständige Lähmung einer oder mehrerer Gliedmaßen.
• Festliegen
Wie wird eine Infektion mit dem West-Nil-Virus diagnostiziert?
Nach der klinischen und neurologischen Untersuchung ist die Diagnose der WNV-
Infektion über den Nachweis spezifischer Antikörper im Blut (Standard) bzw. einen
direkten Erregernachweis (nur für einen kurzen Zeitraum) im Labor möglich.
Wie behandelt man eine WNV-Erkrankung?
Derzeit gibt es keine spezifische Therapie gegen die Infektion mit dem WNV. In Fällen mit
klinischen Anzeichen erfolgt die Behandlung rein symptomatisch, d.h. die tierärztliche
Versorgung ist abhängig von den individuellen Krankheitsanzeichen des Patienten und
speziell auf diese abgestimmt. Häufig kommen entzündungshemmende Medikamente
zum Einsatz, neurologisch auffällige Pferde müssen darüber hinaus gut gebettet und
sicher aufgestallt werden. Bei schweren Verläufen ist ein Verbringen in die Klinik zur
optimalen Versorgung sinnvoll.
Wie können Sie Ihr Pferd vor einer WNV-Infektion schützen?
Impfung: Nach bisherigem Kenntnisstand gilt die Impfung als sicherster Schutz des
Einzeltieres vor den Folgen einer Infektion. Die StIKo-Vet (Ständige Impfkommission
Veterinärmedizin) empfiehlt derzeit die WNV-Impfung für Pferde, die in Risikogebieten
leben, sowie für Pferde, die in diese Gebiete verbracht werden (z.B. für Turniere).
Quelle: Universität Leipzig - West-Nil-Infektion beim Pferd
Es wird empfohlen, die Grundimmunisierung (2x im Abstand von ca. 4 Wochen) vor dem
Beginn der Mückensaison (also im Frühjahr) abzuschließen. Als Folgeimpfung reicht dann
ein Jährlicher Rhythmus jeweils im Frühjahr.
Da ein Impfschutz erst ca. 4 Wochen nach der ersten Impfung gegeben ist, ist der Sinn
einer Impfung zum jetzigen Zeitpunkt (Spätherbst) fraglich, da der Schutz vermutlich erst
zum Ende der Mückensaison gegeben wäre.
Zusammenfassend noch einmal:
Es besteht kein Grund zur Panik! Die meisten Fälle verlaufen harmlos und ein
Ansteckungsrisiko zwischen Pferden besteht nicht. Eine erhöhte Wachsamkeit ist aber
natürlich sinnvoll.
Impfungen sind in den allermeisten Fällen erst im nächsten Frühjahr sinnvoll.
Informationen zum aktuellen Seuchengeschehen findet ihr hier:
www.tierseucheninfo.niedersachsen.de
Tierseucheninformationssystem FLI - WNV
Zur Information klicken Sie bitte folgende drei Links:
Pasted Graphic 8Pasted Graphic 9Pasted Graphic 10
Was ist das West Nil Virus?
Das West Nil Virus (WNV) ist ein zur Familie der Flaviviren gehörendes RNA-Virus. Es kann
eine Vielzahl klinischer Erkrankungen hervorrufen, die von leichten grippeähnlichen
Symptomen bis hin zu einer Gehirnhautentzündung reichen können. Die ersten Fälle von
WNV-Infektionen in Deutschland wurden 2018 bei Vögeln, Menschen und Pferden
nachgewiesen. Der größte Teil der infizierten Tiere in den letzten Jahren stammt aus den
Bundesländern Sachsen, Sachsen- Anhalt, Berlin und Brandenburg. Seit Anfang August
haben wir jetzt auch in Niedersachsen vermehrt Fälle. In Deutschland zählt die Infektion
mit dem WNV bei Vögeln und Pferden zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen.
Wen infiziert das West-Nil-Virus?
Das WNV zirkuliert primär zwischen Stechmücken und Vögeln (siehe Abbildung). Neben
Vögeln können in Zeiten hoher Mückenkonzentration (also v.a. in den Sommermonaten)
auch andere Tiere und der Mensch infiziert werden. Besonders empfänglich für WNV-
Infektionen, die teilweise auch mit klinischen Symptomen einhergehen, sind Pferd und
Mensch. Dennoch stellen sie sogenannte Fehlwirte dar, d.h. bei ihnen ist die
Viruskonzentration im Blut zu keinem Zeitpunkt der Infektion hoch genug, um eine
Infektion weiterer Stechmücken zu ermöglichen. Von infizierten Pferden geht daher nach
bisherigem Kenntnisstand keine Ansteckungsgefahr für andere Pferde oder den
Menschen aus. Aus diesem Grund folgt auf die Anzeige eines Falls keine
Quarantäneregelung oder andere Konsequenzen.
Wie sind die klinischen Anzeichen bei einer Infektion mit dem WNV bei Pferden?
In der Mehrzahl der Fälle bleiben Infektionen mit dem WNV unerkannt, nur bei ca. 10%
aller infizierten Pferde kommt es zur Ausbildung deutlicher klinischer Symptome.
Symptome in der Anfangsphase:
• Appetitlosigkeit
• Generelle Abgeschlagenheit
• Hohes Fieber
Symptome bei Infektion des zentralen Nervensystems:
• Zittern der Muskulatur (v.a. im Kopf- und Halsbereich)
• Ataxie (Koordinationsstörungen in einer oder mehreren Gliedmaßen)
• Bewusstseinsstörungen geprägt durch wechselnde Perioden der Übererregbarkeit
und Schläfrigkeit
• Lähmung der Kopfnerven (z.B. Asymmetrie beider Kopfhälften, schlaffe
Lähmungen der Lippen, Schluckverlust, Kopfschiefhaltung)
• Vollständige Lähmung einer oder mehrerer Gliedmaßen.
• Festliegen
Wie wird eine Infektion mit dem West-Nil-Virus diagnostiziert?
Nach der klinischen und neurologischen Untersuchung ist die Diagnose der WNV-
Infektion über den Nachweis spezifischer Antikörper im Blut (Standard) bzw. einen
direkten Erregernachweis (nur für einen kurzen Zeitraum) im Labor möglich.
Wie behandelt man eine WNV-Erkrankung?
Derzeit gibt es keine spezifische Therapie gegen die Infektion mit dem WNV. In Fällen mit
klinischen Anzeichen erfolgt die Behandlung rein symptomatisch, d.h. die tierärztliche
Versorgung ist abhängig von den individuellen Krankheitsanzeichen des Patienten und
speziell auf diese abgestimmt. Häufig kommen entzündungshemmende Medikamente
zum Einsatz, neurologisch auffällige Pferde müssen darüber hinaus gut gebettet und
sicher aufgestallt werden. Bei schweren Verläufen ist ein Verbringen in die Klinik zur
optimalen Versorgung sinnvoll.
Wie können Sie Ihr Pferd vor einer WNV-Infektion schützen?
Impfung: Nach bisherigem Kenntnisstand gilt die Impfung als sicherster Schutz des
Einzeltieres vor den Folgen einer Infektion. Die StIKo-Vet (Ständige Impfkommission
Veterinärmedizin) empfiehlt derzeit die WNV-Impfung für Pferde, die in Risikogebieten
leben, sowie für Pferde, die in diese Gebiete verbracht werden (z.B. für Turniere).
Quelle: Universität Leipzig - West-Nil-Infektion beim Pferd
Es wird empfohlen, die Grundimmunisierung (2x im Abstand von ca. 4 Wochen) vor dem
Beginn der Mückensaison (also im Frühjahr) abzuschließen. Als Folgeimpfung reicht dann
ein Jährlicher Rhythmus jeweils im Frühjahr.
Da ein Impfschutz erst ca. 4 Wochen nach der ersten Impfung gegeben ist, ist der Sinn
einer Impfung zum jetzigen Zeitpunkt (Spätherbst) fraglich, da der Schutz vermutlich erst
zum Ende der Mückensaison gegeben wäre.
Zusammenfassend noch einmal:
Es besteht kein Grund zur Panik! Die meisten Fälle verlaufen harmlos und ein
Ansteckungsrisiko zwischen Pferden besteht nicht. Eine erhöhte Wachsamkeit ist aber
natürlich sinnvoll.
Impfungen sind in den allermeisten Fällen erst im nächsten Frühjahr sinnvoll.
Informationen zum aktuellen Seuchengeschehen findet ihr hier:
www.tierseucheninfo.niedersachsen.de
Tierseucheninformationssystem FLI - WNV
Zur Information klicken Sie bitte folgende drei Links:
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